Das Bundesministerium für Wirtschaft hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) beauftragt, die „Anpassungsprozesse" in Ostdeutschland zu beobachten und vierteljährlich darüber zu berichten. Der erste vorliegende Bericht („DIW-Wochenbericht", 12/1991), dem u.a. auch das Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) der ehemaligen DDR zugearbeitet hat, zeichnet ein ungünstiges Bild der Situation der DDR-Wirtschaft zum Jahresbeginn 1991 und der Perspektiven fürs laufende Jahr.
Vor allem die industrielle Produktion ist auf ein Niveau abgesunken, daß man fast versucht ist, vom Verschwinden der Industrie der DDR zu sprechen. Dies in einem Gebiet, das noch vor kurzer Zeit als zehntgrößtes Industrieland der Welt bezeichnet wurde. 1987 urteilte das DIW über die DDR-Wirtschaft: „Die DDR ist im RGW überhaupt das Land mit dem höchsten ökonomischen Leistungsniveau." („DIW-Vierteljahreshefte", 1-2/1987, S. 81) Und noch im Sommer 1989 erteilte das DIW der DDR-Wirtschaft recht günstige Noten. (Vgl. „Blätter", 5/1990, S. 629 ff.