Gleichstellungspolitik in den USA
Reiseimpressionen 1) und Skizze der US-Gleichstellungspolitik
Mit dem Wissen von und Interesse an der amerikanischen Frauenförderpolitik in die USA gereist, habe ich natürlich nach Indizien für die Wirksamkeit, oder besser Sichtbarkeit des amerikanischen Gleichstellungsregelwerks gesucht. Als erstes fiel mir die im Vergleich zur BRD recht hohe Zahl von Frauen in den sog. "Nontraditional"-Berufen auf, wie z.B. Busfahrerinnen oder Polizistinnen. Auch in der Bauindustrie arbeiten in den USA erheblich mehr Frauen als in der BRD. Dies hat inzwischen dazu geführt, daß das eine Baustelle anzeigende Schild "men at work" immer mehr ersetzt wird durch eines mit der Aufschrift "people at work". Auch in der tiefsten Provinz demonstrierte mir die Stellenanzeige "Help wanted. Equal Employment Opportunity Employer. Male/female" an einer Tankstelle "in the middle of nowhere", daß Gleichstellungsbemühungen sich nicht auf die amerikanischen Städte beschränken.
Ein weiteres Indiz ist, daß in amerikanischen Zeitungen Stellen nicht geschlechtsspezifisch ausgeschrieben werden 2). Das erste, was am amerikanischen Gleichstellungsregelwerk auffällt, ist die Vielzahl von unterschiedlichen Gesetzen und Regelungen.