Eine Polemik zur Standortdebatte
Wer auf der Suche nach einem Feind der katholischen Kirche ausgerechnet auf den Papst kommen würde, erntete jene gleichermaßen Unverständnis und mildes Verzeihen zum Ausdruck bringenden Blicke, mit denen Gutmeinende offenbar geistig Verwirrten gegenübertreten. Wenn aber im Zuge der sogenannten Standortdebatte Nichtsahnende aus Politik, Medien und sogenannter Wirtschafts w i s s e n s c h a f t ausgerechnet in jenem Lande, das Exportweltmeister ist, auf die absurde Idee kommen, seine wirtschaftlichen Probleme, also Massenarbeitslosigkeit oder Staatsverschuldung, lägen in mangelnder internationaler Wettbewerbsfähigkeit begründet, traut sich keiner, diese als das zu bezeichnen, was sie doch offensichtlich sind - Irrsinnige.
Die wirtschaftlichen Probleme, die in der BRD existieren, sind nicht Folge mangelnder internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Sie existieren, o b w o h l die BRD Exportweltmeister ist. Die andauernde und noch steigende Massenarbeitslosigkeit und die sich herauskristallisierende Zwei-Drittel-Gesellschaft sind Produkt einer inzwischen eineinhalb Jahrzehnte andauernden Umverteilungspolitik von unten nach oben.