Ausgabe Januar 1994

Apartheid am Ende

Die Kempton-Park-Verfassung für Südafrika

"Spiegel": Wie wird Südafrika in 20 Jahren aussehen?

Mandela: Ein Land voller Frieden, Sicherheit und Wohlstand!

Knapp vier Jahre nach Nelson Mandelas Entlassung aus seinem Gefängnis auf Robben Island nimmt das neue Südafrika Gestalt an. 23 Parteien haben nach über dreijährigen Verhandlungen im Dezember 1993 im Johannesburger Welthandelszentrum Kempton Park eine vorläufige Verfassung verabschiedet und kurz darauf in Kapstadt den Übergangsrat TEC (Transitional Executive Council) gebildet. Aufgabe des TEC ist die Vorbereitung der Wahlen am 27. April 1994, die eine weitere Übergangsphase einläuten, die bis 1999 dauern soll. Erst dann wird sich mit einer endgültigen Verfassung das Südafrika der Zukunft präsentieren können. Eine kurze Zeitspanne, gemessen an den über drei Jahrhunderten weißer Herrschaft und rassistischer Diskriminierung, seit die ersten europäischen Siedler 1652 das Kap erreichten.

Aber noch ein langer Weg, gemessen an den auch in die Zukunft hineinreichenden Schwierigkeiten, die sich um den Verhandlungsprozeß der letzten Jahre aufgetürmt haben. Über 12 000 Tote während der Zeit der Verhandlungen sind das Ergebnis der Gewalt, die nur einen Teil der tiefen Gräben in dieser Gesellschaft sichtbar macht. Der Boykott der Verfassung und des TEC durch die sog.

Sie haben etwa 6% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 94% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema