Ausgabe Mai 2002

Genug ist genug

Erklärung von Präsident George W. Bush im Rosengarten des Weißen Hauses am 4. April 2002 (Wortlaut)

Im Verlauf von einer Woche hat sich die Situation im Nahen Osten dramatisch verschlechtert. Am Mittwoch berichtete mir mein Sondergesandter Anthony Zinni, dass wir unmittelbar vor einem Waffenstillstandsabkommen stehen, das palästinensische und israelische Menschenleben gerettet hätte. Diese Hoffnung wurde zunichte gemacht, als Terroristen eine Gruppe unschuldiger Menschen in einem Hotel in Netanya angriffen und viele Männer und Frauen töteten. Der Terror fordert einen immer höheren Tribut. In den inzwischen vergangenen Tagen hat die Welt mit wachsender Besorgnis den Horror der Bombenanschläge und Beerdigungen sowie das erschreckende Bild von Panzern auf den Straßen beobachtet. Auf der ganzen Welt trauern die Menschen um die Israelis und Palästinenser, die ihr Leben verloren haben. Wenn ein 18jähriges palästinensisches Mädchen überredet wird, sich selbst in die Luft zu sprengen und dabei ein 17jähriges israelisches Mädchen tötet, stirbt die Zukunft selbst - die Zukunft des palästinensischen Volks und die Zukunft des israelischen Volks.

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Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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