Ausgabe Januar 2011

Die Rückkehr der Autoren

Die Zukunft des Urheberrechts

Das Internet hat zu einem tiefgreifenden Wandel unseres Medienkonsums geführt. Durch neue digitale Distributionskanäle bzw. den kostenlosen Download von Musik, Videos und Texten gerät das traditionelle Verwertungsmodell künstlerischer Werke massiv unter Druck. In der Folge hat auch die Diskussion über eine Reform des Urheberrechts an Bedeutung gewonnen, in der die unterschiedlichen Interessen der Akteure aufeinanderprallen.

Mit den folgenden beiden Artikeln präsentieren die „Blätter“ zwei unterschiedliche Sichtweisen und Strategien. Angesichts der digitalen Möglichkeiten für Autoren argumentiert der Kulturwissenschaftler Ilja Braun gegen das Vermarktungsmonopol der Verlage. Mit besonderem Augenmerk auf die Musikbranche optiert „Blätter“-Redakteur Daniel Leisegang für einen anderen Weg, nämlich die Einführung einer sogenannten Kulturflatrate. – D. Red.

 

Ein Gespenst geht um in Europa: das Gespenst der Piraterie. Anfangs trieb es sein Unwesen bloß in den Gefilden der Popmusikindustrie. Seit jedoch E-Books zunehmend Verbreitung finden, spukt es auch auf dem Buchmarkt. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Verlage und Handel vertritt, hat die Politik aufgerufen, gegen die „unerlaubte Verwertung von Musik- und Textdarbietungen“ vorzugehen.

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Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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