
Bild: Axel Troost, 2014 (Foto: Gerd Seidel/wikimedia commons/CC BY-SA 3.0)
Bestürzt und traurig haben wir erfahren, dass Axel Troost am 6. Januar nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist.
Als kritischer Ökonom und später als Politiker hat Axel Troost über lange Jahre eine immens wichtige Rolle für die linke Debatte in Deutschland gespielt. Seit 1981 war er als Geschäftsführer maßgeblich an der Veröffentlichung des jährlichen Memorandums der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik beteiligt, das sich als linkes Gegenstück zum Gutachten der fünf Wirtschaftsweisen versteht. In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte er sich kontinuierlich mit Staatsverschuldung und Steuern und in jüngster Zeit mit dem Strukturwandel in den Braunkohlerevieren.
2004 zog es Axel Troost verstärkt in die Parteipolitik, als er gemeinsam mit anderen die WASG gründete. Nach deren Fusion mit der PDS saß er für Die Linke mit einer Unterbrechung zwischen 2005 und 2021 im Bundestag und war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender seiner Partei. Im Bundestag wirkte er nicht zuletzt im Finanzausschuss, wo er nicht ohne Erfolg für die Regulierung der Finanzmärkte stritt.
In beiden Funktionen, als Wissenschaftler und Politiker, war Axel Troost immer wieder mit Beiträgen in den »Blättern« vertreten. Wir haben ihn dabei als ebenso umtriebigen wie umgänglichen Autoren kennen und schätzen gelernt.
Nun ist er mit 68 Jahren viel zu früh gestorben. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Weggefährten.
Die Redaktion der »Blätter«
Ein Nachruf von »Blätter«-Mitherausgeber Rudolf Hickel ist im nd erschienen.