
Bild: Soldaten in der östlichen Provinz Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo (DRK). Im Ostkongo wurden laut Angaben des WFP seit November 2024 rund 200.000 Menschen vertrieben. Foto vom 14.1.2025 (IMAGO / Xinhua)
Es gibt kaum einen Krieg auf dieser Welt, über den so wenig berichtet wird, wie über den Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo, dem flächenmäßig zweitgrößten Staat Afrikas. Dabei brechen die Zahlen alle Rekorde: Derzeit sind weit über sieben der insgesamt 110 Millionen Kongolesinnen und Kongolesen innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht. Allein in den vergangenen zwei Jahren mussten in der ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu mehr als vier Millionen Menschen vor den Kämpfen fliehen. Die meisten hausen unter elenden Bedingungen in den gewaltigen Vertriebenenlagern rund um die Provinzhauptstadt Goma.
Ende Januar kam es hier zu einer erneuten Eskalation, als die kongolesischen Rebellen der M23 (Bewegung des 23. März) die Millionenstadt eroberten und Kongos Armee sich geschlagen zurückziehen musste. Während der tagelangen Gefechte in und um Goma starben laut UN-Angaben knapp 3000 Zivilisten, weitere 3000 wurden verletzt, hundertausende Geflüchtete erneut vertrieben. Fast eine Woche lang gab es keinen Strom, kein fließendes Wasser und kein Internet in den umkämpften Gebieten. Jetzt sind die Rebellen auch in der benachbarten Provinz Süd-Kivu auf dem Vormarsch. Mitte Februar haben sie die dortige Provinzhauptstadt Bukavu und den nahe gelegenen internationalen Flughafen eingenommen und sogar Kampfjets, Hubschrauber und Drohnen erbeutet. Kongos Armeeeinheiten machten sich kampflos aus dem Staub.