Bild: Die moldauische Präsidentin Maia Sandu nach den Parlamentswahlen in Chisinau, 29.9.2025 (IMAGO / Anadolu Agency)
Gleich zwei Wahlen in Südosteuropa hat Russland zuletzt zu beeinflussen versucht: in der Republik Moldau und in Rumänien. Beide Male haben sich die demokratischen Kräfte behaupten können, wenn auch unter Mühen. Wie kamen diese Erfolge zustande – und was ließe sich aus ihnen lernen?
Die Parlamentswahl am 28. September in der Republik Moldau, die gemeinsam mit dem Nachbarland Ukraine seit Juni 2022 EU-Beitrittskandidatin ist, galt als Schicksalswahl – als Entscheidung zwischen weiterer Annäherung an die EU oder Rückfall in die russische Einflusssphäre. Kurz vor dem Wahltag wandte sich die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu in einer hochemotionalen Videoansprache an die Moldauer im In- und Ausland. Sie zeigte sich alarmiert darüber, dass Moskau enorme Summen für Stimmenkauf ausgebe und hunderte Menschen dafür bezahle, Unruhen und Gewalt zu provozieren. Sollte Russland die Kontrolle über die Republik erlangen, würde Europa an der Grenze Moldaus enden, warnte die Staatschefin. Sie beschrieb ein Horrorszenario: Ihr Land könne gar als „Startrampe für die Infiltration der Region Odessa“ dienen, an die Moldau grenzt.