Antinomien tschechoslowakischer Politik seit 1989
"Nehmen wir an, daß es auf einer Straße zu einer großen Unruhe wegen irgend etwas, sagen wir einer Straßenlaterne, kommt, die viele einflußreiche Personen abreißen möchten. Es wird ein grau gekleideter Mönch um Rat gefragt, welcher den Geist des Mittelalters verkörpert, und er beginnt auf die trockene Art und Weise der Scholastiker den Fall zu analysieren: "Denken wir zuerst, meine Brüder, über den Wert des Lichtes nach. Wenn das Licht an sich gut ist..." In diesem Augenblick wird er verständlicherweise zusammengeschlagen. Die Menschen stürzen sich zu der Laterne, reißen sie zum Boden und gratulieren sich gegenseitig zu ihrem unmittelalterlichen Pragmatismus. In der weiteren Vorgehensweise laufen die Dinge nicht mehr so glatt. Einige Menschen rissen die Laterne ab, weil sie das elektrische Licht einführen wollten; andere wiederum deswegen, weil sie altes Eisen brauchten; einige wiederum deswegen, weil sie die Dunkelheit bevorzugten, weil ihre Taten böse waren. Manche dachten, daß sie schwach leuchtete, manchen war sie zu stark; manche haben sie gestürzt, weil sie das Eigentum der Stadt beschädigen wollten, andere wiederum, weil sie irgend etwas kaputt machen wollten. Und so entbrennt in der Dunkelheit ein Kampf, in dem niemand weiß, wer wen schlägt.