Mit einem Schädelbasisbruch wurde am 22. Dezember 1997 ein Chinese in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert; zehn jugendliche Skinheads hatten ihn in der S-Bahn mit einer Stahlrute angegriffen und schwer verletzt. Kurz darauf mißhandelten die Skins eine 15-jährige Punkerin; die Polizei nahm die aus Berlin und dem nahen Oranienburg stammenden Jugendlichen fest. Am 22. Dezember gelang in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einem Iraker, der von 2 Rechten in der Straßenbahn angegriffen worden war, die Flucht. - Beim Brandanschlag auf ein überwiegend von Türken bewohntes Haus in Ludwigshafen (Baden-Württemberg) wurden in der Nacht zum 25. Dezember fünf Menschen verletzt; für einen fremdenfeindlichen Hintergrund gabe es keine Hinweise, sagte ein Polizeisprecher. "Nigger und Kanaken raus", grölten 25 Neonazis, als sie am 28. Dezember eine Gaststätte im Pfälzischen Kirchheimbolanden überfielen; vor der Gaststätte kam es zu einer Massenschlägerei, bei der ein US-Amerikaner und ein Nazi schwer verletzt wurden... "Ich wäre lieber nicht hier gewesen" - Brigadegeneral Hans Speidel, Chef des Standortkommandos Berlin, nach der Präsentation des neurechten Pamphlets "Für eine Berliner Republik" der Autoren Ulrich Schacht und Heimo Schwilk durch den Berliner Innensenator Jörg Schönbohm im Deutschen Dom. ("Berliner Morgenpost", 12.11.
In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.