Das Internet nahm als technische Basis einer neuen Informationsund Kommunikationsinfrastruktur in den 90er Jahren einen fulminanten Aufschwung. Während E-Mails lange Zeit ein Randdasein fristeten, sind sie im Laufe des Jahrzehnts zu einem neuen Medium der Massenkommunikation geworden. Daneben entwickelte sich das 1990 entstandene World Wide Web zur zweiten zentralen Anwendung des Internet. 1) Zurzeit gibt es bereits etwa 130 Millionen User in Europa (davon ca. 30 Millionen in Deutschland), weltweit dürften es etwa 400 Millionen Menschen sein. Die kommerziellen Angebote rund um das Internet stecken freilich noch in den Kinderschuhen. Im Business-to-Consumer-Bereich (B2C), dem online-shopping, das bislang vor allem vom Verkauf von Büchern, Musik, Software, Computerzubehör und Reisen lebt, wurden in Deutschland 2001 Umsätze von fünf Mrd. Euro erzielt. Für 2002 wird ein Anstieg auf gut acht Mrd. Euro erwartet. Dies entspricht einem Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von lediglich ca. 1,6%, der übrigens auch in den USA nicht höher liegt. Im Business-to-Business-Segment (B2B), dem Handel zwischen Unternehmen, dem allgemein das weitaus größere ökonomische Potential zugeschrieben wird, begann man in den vergangenen Jahren mit dem Aufbau elektronischer Marktplätze, über die Unternehmen ihre Beschaffungen und Transaktionen abwickeln können.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.