Als der Schriftsteller David Rorvik 1978 die Geschichte eines alternden Millionärs veröffentlichte, der eine Kopie seiner selbst von einer jungen schönen Leihmutter austragen ließ, meldete sich die ganze Elite der Genetiker empört zu Wort. Rorviks Roman "In his Image" ("Nach seinem Ebenbild") drohte einen Schatten auf Medizin und Gentechnik zu werfen, die gerade die Möglichkeiten der neuen Biotechnik zu erproben begonnen hatten.
Eine ethische Schallmauer
Inzwischen sind die Grenzen zwischen Science fiction und, Wirklichkeit verwischt. Beim Versuch des amerikanischen Forschers Jerry L. Hall, menschliche Embryonen zu klonen, ist eine neue Schallmauer durchbrochen worden: beileibe keine technische, denn Klonen gehört in der Tierzucht schon zur Routine, aber eine ethische und moralische. Im Namen eines fragwürdigen Fortschritts zur Therapie kinderloser Paare wurden die Regeln des menschlichen Zusammenlebens aufgekündigt.
Durch das Klonen, die weitreichendste Veränderung der Erbsubstanz, wird die Persönlichkeit in Frage gestellt. Individualität und Autonomie eines Menschen sind völlig aufgehoben.