Der Abzug der Bundeswehr aus Somalia
Der Einsatz der Bundeswehr in Somalia geht seinem Ende entgegen. Am 20. Dezember 1993 beschloß die Bundesregierung, das Belet Huen-Kontingent bis zum 31. März 1994 heimzuholen. Der Abzug wird im Zusammenhang mit dem Rückzug der US-Soldaten aus Somalia erfolgen.
Denn die Deutschen könnten sich weder ohne die Nachschublieferungen des amerikanischen Logistik-Kommandos halten, noch könnten sie sicher sein, nach dem Abzug der Amerikaner ungeschoren aus dem Land herauszukommen. Was hat das afrikanische Abenteuer gebracht? Die den deutschen Soldaten ursprünglich zugedachte Aufgabe - logistische Unterstützung von 4500 indischen Blauhelmen - konnte nicht erfüllt werden. Der einfache Grund: Die Inder kamen nicht wie erwartet in Brigadestärke, sondern zu dritt. Und so unterstützen denn mehr als eintausend deutsche Soldaten eine indische Skatrunde. Mit anderen Worten: Sie schlagen nun schon seit Monaten nutz- und sinnlos die Zeit im Camp tot. Besser - so läßt sich argumentieren - als daß sie beim Totschlagen von Somalis "logistisch unterstützend" tätig geworden wären.
Denn eines hat sich in den letzten Monaten gezeigt: Was als "friedenserhaltender" Blauhelm-Einsatz mit dem Argument begonnen wurde, der notleidenden somalischen Bevölkerung Hilfe und dem geschundenen Land bringen zu wollen, entpuppte Kriegführung.