Eine gescheiterte Revolution und ihre Folgen
1846 erhoben sich die Polen in Krakau, 1847 kam es in vielen deutschen und belgischen Städten zu Hungerunruhen, in Italien und der Schweiz traten bürgerliche Kräfte mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit. In Frankreich stürzte im Februar 1848 eine neue Revolution in harten Straßenkämpfen, die 200 Todesopfer forderten, die Monarchie, man errichtete eine Republik "im Namen des Volkes", erzwang die Anerkennung der "sozialen Frage" und proklamierte zum ersten Mal das "Recht auf Arbeit". Diese Februarrevolution wirkte dann wie ein Signal in den Ländern Europas. In Deutschland 1) ging die Revolutionsbewegung vom Südwesten aus, "wo die lokalen Potentaten und Autoritäten fast reihenweise stürzten". 2) Petitionen und Demonstrationen und die meist gewaltfreie Besetzung von Regierungsgebäuden hatten in der Regel ausgereicht. Handwerker, Kleinhändler, Gesellen und Studenten bildeten die Träger dieser Bewegung. In den Städten schlossen sich die Industriearbeiter an, die etwa 3% der Bevölkerung ausmachten, deren Zahl aber rasch wuchs.
Doch auch Bauernaufstände griffen um sich. Bis zum März hatte die Bewegung alle deutschen Länder erfaßt und die Zentren der reaktionären Kräfte, Berlin und Wien, die Hauptstädte von Preußen und Österreich, erreicht.