Ausgabe März 2005

Shell in Nigeria und Exxon in Aceh:

Transnationale Konzerne im Bürgerkrieg

Spätestens seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes ist die stetig wachsende Zahl von Bürgerkriegen in den Fokus der Medien geraten.1 Die Gewalt in diesen blutigen Konflikten wird üblicherweise als ein innerstaatliches, "hausgemachtes" Problem dargestellt. Schon die Begriffe "Bürgerkrieg" und "innerstaatlicher Konflikt" suggerieren dabei die Abstinenz äußerer Einflussnahme.

Spätestens seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes ist die stetig wachsende Zahl von Bürgerkriegen in den Fokus der Medien geraten.1 Die Gewalt in diesen blutigen Konflikten wird üblicherweise als ein innerstaatliches, "hausgemachtes" Problem dargestellt. Schon die Begriffe "Bürgerkrieg" und "innerstaatlicher Konflikt" suggerieren dabei die Abstinenz äußerer Einflussnahme. Kaum Beachtung findet dagegen die Rolle externer Akteure, insbesondere von transnationalen Konzernen (TNK).2 Diese gerieren sich gerne als am Konfliktgeschehen unbeteiligte, "neutrale" Wirtschaftsakteure. Faktisch verfolgen sie jedoch keineswegs nur wirtschaftliche Interessen, im Gegenteil: Nicht selten sind TNK direkt am Kriegsgeschehen beteiligt.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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