Angesichts all der aktuellen Kriege und Konflikte droht der globale Kampf gegen den Klimawandel ins Hintertreffen zu geraten. Das aber wäre gerade in diesem Jahr fatal, denn im Dezember soll in Paris ein allgemeines, umfassendes und bindendes UN-Klimaabkommen beschlossen werden. Schon Ende 2014 trafen sich die Länder der Welt in Lima in der Hoffnung, dort ein paar erste große Schritte auf der „Straße nach Paris“ zu gehen. Doch daraus wurde nichts.
Als offiziell schon alles vorbei war, schlugen im großen Plenumszelt „Cusco“ die Wellen der Empörung noch einmal richtig hoch. Das Papier, das die Konferenzleitung vorgelegt hatte, „zerstört die Klimakonvention“ und „missachtet unsere roten Linien“, kritisierten Vertreter von Venezuela, Algerien, Ägypten und Indien: Der Text sei „nicht fair“, sondern „unausgewogen“, es gebe „nur noch eine Chance“ für einen neuen Text. Die Ablehnung gipfelte im Vorwurf aus Malaysia an die Industriestaaten: „Viele von euch haben uns kolonisiert.“
Samstag, der 13. Dezember 2014, wurde so fast zum Unglückstag für die 20. UN-Klimakonferenz in der peruanischen Hauptstadt Lima.