
Am Freitagmittag des 26. Juni 2015 erlebte Tunesien einen der traurigsten Momente seiner Geschichte. Eine schicksalsträchtige halbe Stunde lang war die Stadt Sousse nicht mehr die oft gerühmte „Perle der Küste“ dieses Landes. An jenem herrlichen Sonnentag floss in Sousse schaurigerweise das Blut europäischer Touristen ins Meer und in die Schwimmbecken eines Spitzenhotels. Ein Terrorist griff brutal in das Leben westlicher Feriengäste ein – 38 Briten, Deutsche und Bürger anderer westlicher Länder starben.
Der Mann hat offenbar wahllos um sich geschossen. Und doch hatte sein Wahnsinn, wie sich herausstellte, Methode: Der 23jährige Tunesier tötete ausschließlich Ausländer, denn das Leben von Andersgläubigen oder -denkenden bedeutete ihm nichts. Der Gipfel der Heuchelei bestand darin, dass er zwar das Leben seiner Mitbrüger verschonte, gleichzeitig aber die Lebensgrundlage der etwa 400 000 Tunesier, deren Unterhalt vom Tourismus abhängt, zerstörte.
Kaum zehn Tage später veranlasste der Anschlag den tunesischen Präsidenten Caid Essebsi, den Ausnahmezustand auszurufen, um angesichts der unkalkulierbaren terroristischen Bedrohung „der Gefahr im Verzug“ zu begegnen.
Noch vor wenigen Jahren war Seifeddine Rezgui, der am 26.