Ausgabe März 2019

Die fünf Klimawandel

Progressive Politik in Zeiten des Umbruchs

Die Menschheit bewegt sich derzeit auf einem schmalen und brüchigen Grat, hin zu etwas völlig Neuem. Allerdings liegen Weg und Ziel heute noch im Nebel. Fest steht bloß: Das alte Wohlstandsversprechen der industriellen Gesellschaft, nach dem es den eigenen Kindern einmal besser gehen sollte als einem selbst, trägt nicht mehr. Jahrzehntelang geltende Grundkonstanten sind ins Wanken geraten und weitere Umbrüche zeichnen sich ab. Die Widersprüchlichkeit der aktuellen Veränderungen schürt berechtigte Hoffnungen auf eine bessere Zukunft und stellt sie zugleich in Frage. Begriffe wie digitale oder auch nachhaltige Revolution beschreiben den aktuellen Prozess jedoch nur unzureichend, denn es finden derzeit mehrere Umbrüche gleichzeitig statt, die in ihrer tektonischen Kraft jede für sich schon gewaltiges Potential bergen – sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Speziell im Kampf gegen die Klimakrise zeigt sich eine erschütternde Behäbigkeit: Während Forschung und Wissenschaft seit Jahrzehnten warnen, bleiben die notwendigen politischen Reformen aus.

Was also folgt? Rutschen wir ab in eine Klima-Katastrophe, durch die Hunderte von Millionen Menschen ihre Heimat verlieren werden? Auch im Fall der digitalen Revolution kann kaum jemand ihr Ausmaß und ihre Auswirkungen heute konkret vorhersagen.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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