Ausgabe Mai 2020

Afrika: Die zweifache Katastrophe

Ein Militäroffizier übergibt am 4. April 2020 während der Verteilung von Nahrungsmitteln in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, Lebensmittel an eine Frau.

Bild: imago images / Xinhua

Weltweit kämpfen Regierungen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Doch der Umgang mit der Krise unterscheidet sich mitunter stark und erfolgt unter teils äußerst schwierigen Bedingungen – insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Wie wirkt sich die Seuche dort aus? Dem widmen sich die folgenden Beiträge von Simone Schlindwein (zu Afrika), Ellen Ehmke (zu Indien), Jessé Souza (zu Brasilien) und Franziska Fluhr (zum Iran). – D. Red.

Es sind grausame Szenarien, die für Afrika projiziert werden. Von „zehn Millionen Toten“ durch das Coronavirus auf dem Kontinent warnte Microsoft-Gründer Bill Gates bereits im Februar: Ein massiver Ausbruch würde die ohnehin maroden Gesundheitssysteme Afrikas „überwältigen“ und dadurch zu einem Massensterben führen, erklärte er. Die Warnung Gates‘, der sich mit seiner Stiftung in der Gesundheitsversorgung afrikanischer Länder engagiert, kam nur wenige Stunden bevor in Ägypten der erste Covid-19-Fall auf dem Kontinent bestätigt wurde. Seitdem breitet sich das Virus stetig weiter gen Süden aus und mit ihm auch die Angst.

Dabei steht der Kontinent noch ganz am Anfang der Krise. Derzeit verzeichnen die Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika nur einen Bruchteil der weltweiten Covid-19-Fälle, gerade im Vergleich zu Europa und den USA steht der Kontinent noch ganz gut da.

Mai 2020

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