
Bild: Reprodukt Verlag
Während wir noch schwitzen im zigsten „heißesten Sommer“ hintereinander und uns auch in Europa auf immer häufiger auftretende Extremwetterereignisse einstellen müssen, tritt die Klimakrise derzeit deutlich in den Hintergrund – gerade mit Blick auf den kommenden Winter. Im politischen Diskurs erscheint die anstehende Energieknappheit angesichts der möglicherweise bald völlig ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland unmittelbar wichtiger. Droht nun ein gesellschaftlicher Konflikt darüber, ob das knappe Gas für warme Wohnungen oder die laufende Produktion fließen soll?
Nicht nur die Politik ist offenkundig auf diese Situation schlecht vorbereitet: Ein Mangel an der doch so selbstverständlich verfügbaren Energie ist schlicht nicht vorgesehen. Wer angesichts dessen den Comic „Welt ohne Ende“ in die Hand nimmt, um etwas darüber zu erfahren, wie der menschengemachte Klimawandel bekämpft werden kann, wird am Ende nicht enttäuscht. Zunächst geht es allerdings – und das macht den Band noch aktueller – auf über einhundert Seiten um Energie. Der durch seinen Insider-Comic über das französische Außenministerium („Quai d’Orsay“) auch in Deutschland bekanntgewordene Zeichner Christophe Blain und sein Co-Autor Jean-Marc Jancovici verschonen uns dabei nicht vor so mancher bitteren Pille. So meint das „Energiewunder“ des Untertitels die Nutzbarmachung der fossilen Energien im Zuge der industriellen Revolution.