
Bild: Ein Mann kühlt sein Gesicht mit einem nassen Handtuch während der Hitzewelle in Mainz, 2.7.2025 (IMAGO / ZUMA Press Wire / Matias Basualdo)
Nur knapp schrammte Deutschland Anfang Juli an einem neuen Hitzerekord vorbei. Mit über 35 Grad in weiten Teilen des Landes war es in der ersten Hitzewelle des Jahres flächendeckend viel zu warm. Statt aber den Klimaschutz endlich ernst zu nehmen, will die schwarz-rote Bundesregierung in den kommenden fünf Jahren neue fossile Gaskraftwerke mit 20 000 Megawatt Leistung bauen – und so die Hitze weiter anfachen. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), zuvor mehr als fünf Jahre Chefin des Energieunternehmens Westenergie, kündigte einen „Realitätscheck der Energiewende“[1] an – was in diesem Fall offenkundig bedeutet, den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen zu wollen.[2]
Wenn man den Realitätscheck von den Konsequenzen der Klimaerwärmung her denkt, kommt man – wenig überraschend – zu einem anderen Ergebnis. So verdeutlicht ein genauerer Blick, welche fatalen Auswirkungen die steigende Hitze auf die Menschen hat: In den vergangenen beiden Jahren starben jeweils rund 3000 Menschen in Deutschland an Hitzebelastung, wie das Robert-Koch-Institut ermittelte[3] – das sind sogar mehr, als im Straßenverkehr zu Tode kamen. Doch während seit Jahren zu Recht Milliarden in die Verkehrssicherheit investiert werden, wurde erst jetztein exaktes Verfahren entwickelt, um überhaupt die Anzahl der Toten durch Hitze belastbar erfassen zu können.