
Bild: Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Anchorage, Alaska, 9.7.2022 (IMAGO/ZUMA Wire)
Joe Biden und Donald Trump stehen zwar nicht namentlich auf den Stimmzetteln der kommenden Midterm Elections in den USA, und doch stehen sie dabei voll im Mittelpunkt. Wenn am 8. November 435 Abgeordnete des Repräsentantenhauses, 35 Senatoren, 39 Gouverneure und zahlreiche weitere Amtsträger in den Bundesstaaten und auf lokaler Ebene gewählt werden, geht es um eine Richtungsentscheidung, die von diesen beiden Politikern verkörpert wird.
So sind die „Midterms“ die erste Gelegenheit für die Bürger, die Leistung des Präsidenten und seiner Regierung per Stimmzettel zu bewerten – die Wahl ist also auch eine Abstimmung über Biden. Angesichts der hohen Inflation und der getrübten wirtschaftlichen Stimmung sind dessen Umfragewerte trotz zuletzt leichter Erholung nach wie vor im Keller. Die oppositionellen Republikaner machen sich daher Hoffnungen, die Mehrheiten in beiden Häusern des US-Kongresses zu übernehmen. „Normalerweise“ verliert die Partei des amtierenden Präsidenten bei Zwischenwahlen stets reichlich Sitze. Die Demokraten müssten „normalerweise“ sogar mit einer verheerenden Niederlage rechnen, denn 80 Prozent der Amerikaner sehen ihr Land auf einem schlechten Weg. Doch bekanntlich ist nichts mehr normal in der amerikanischen Politik, seit die Republikanische Partei einen Personenkult um Donald Trump entwickelt hat.