Warum Appeasement gegen Trump nicht weiterhilft

Bild: US-Vizepräsident J.D. Vance während seiner Rede bei der Münchener Sicherheitskonferenz, 17.2.2025 (IMAGO / Newscom / EyePress)
Schon nach wenigen Wochen der zweiten Amtszeit Donald Trumps ist eines überdeutlich: Es gibt einen fundamentalen Unterschied gegenüber der ersten Amtsperiode. Damals glaubte man, es mit einem normalen Regierungswechsel zu tun zu haben. Danach kam Joe Biden. Was wir jetzt erleben, geht weit darüber hinaus. Dieser Amtsantritt von Donald Trump ist mehr als ein Regierungswechsel. Er markiert eine Disruption. Trumps zweite Amtszeit zielt auf einen Systemwechsel. Das System des demokratischen Kapitalismus soll durch einen oligarchischen Monopolkapitalismus ersetzt werden. Darauf darf Europa nicht mit Appeasement reagieren.
Bereits Trumps Inaugurationsrede in Washington war bemerkenswert. Trump kündigte den Beginn eines „goldenen Zeitalters“ an. Er beschimpfte sämtliche anwesenden Amtsvorgänger von Bill Clinton über Barack Obama bis zum Republikaner George W. Bush als „korrupte Eliten“. Er kündigte offen verfassungswidrige Dekrete an und versprach, das Territorium der USA erweitern zu wollen. Kurzum, es war die Rede eines „Diktators“ (Trump) im Rahmen einer demokratischen Machtübergabe im Mutterland der Demokratie. Doch wer gedacht hatte, dass dieser Vorgang bei den Vertretern „westlicher“ Werte einhellige Empörung auslösen würde, sah sich getäuscht. Das ganz große Geld hatte sich schon vorher Trump opportunistisch angedient. Neben Elon Musk gaben Mark Zuckerberg (Meta), Jeff Bezos (Amazon) und Satya Nadella (Microsoft) die Hofschranzen.