
Bild: Bombenanschlags auf eine Tankstelle im Süden von Khartum, 9.12.2024 (IMAGO / Xinhua)
Seit nunmehr zwei Jahren kämpfen im Sudan das Militär der Sudan Armed Forces (SAF) unter General Abdelfattah al-Burhan und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), angeführt von General Mohamed Hamdan Dagalo, kurz „Hemeti“, verbittert gegeneinander. Die Bilanz des Krieges könnte nicht verheerender sein: In dem rund 45 Millionen Einwohner:innen umfassenden Land sind mittlerweile 30 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Fast 13 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht, etwa vier Millionen davon im Ausland.[1] Dabei kommt es auch zu massiver sexualisierter Gewalt – auch an Kindern. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF registrierte im vergangenen Jahr offziell 224 Vergewaltigungsfälle an Kindern, häufig durch „bewaffnete Männer“ und verweist dabei auf eine hohe Dunkelziffer.[2]
Doch trotz schockierender Nachrichten wie dieser wird vergleichsweise wenig über den Krieg im Sudan berichtet, verbleibt dieser oft im medialen Schatten anderer Konflikte. Das Desinteresse der hiesigen Öffentlichkeit wird noch dadurch verstärkt, dass die weitgehend zerstörte Kommunikationsinfrastruktur und die gezielte Verfolgung von Journalist:innen im Sudan eine „Mediendunkelheit“[3] schafft, in der es schwer ist, Fakten zu validieren. Nur wenige Monitoringstellen liefern überhaupt – und dann zumeist nur konservativ geschätzte – Zahlen.