
Bild: Julia Klöckner nach ihrer Nominierung als Bundestagspräsidentin, 17.3.2025 (IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
In der langen Ahnenreihe der deutschen Bundestagspräsidenten gab es drei, und zwar alle von der CDU, die dieses Amt besonders lange prägten: Eugen Gerstenmaier (1954-1969), Rita Süssmuth (1988-1998) und Norbert Lammert (2005-2017). Nun kommt eine neue Aspirantin hinzu, die unverwüstliche Julia Klöckner, vor 30 Jahren Deutsche Weinkönigin, danach Landwirtschaftsministerin im Kabinett Merkel IV wie auch zweimal gescheiterte Spitzenkandidatin in Rheinland-Pfalz – und jetzt also Bundestagspräsidentin, laut Inlandsprotokoll der Bundesregierung das zweithöchste Amt im Staate. Was für ein Aufstieg!
Genau das verweist auf den entscheidenden Unterschied zwischen Christ- und Sozialdemokraten: Die einen betreiben Recycling mit, die anderen Raubbau an ihrem Personal. Im Falle Klöckners mag man durchaus gespannt sein, ob sie mit ihrer schneidenden Stimme der AfD wird Paroli bieten können. Weit unbehaglicher wird einem dagegen, wenn man sieht, wer da noch alles durch die CDU-Wiederaufbereitungsanlage auf uns zukommt. Zeitweilig war sogar die Reaktivierung des alten Andenpakt-Kumpels und Merz-Beraters Roland Koch im Gespräch. Aus NRW winkt derweil die Riege der mittelalten Männer, von Armin Laschet über Norbert Röttgen bis zum hyperehrgeizigen Jens Spahn. Möge das Gesundheitsministerium von ihm verschont bleiben! Ansonsten werden wir ihm ein zweites Mal sehr viel zu verzeihen haben.