Ausgabe Juni 2025

Riskante Reparaturen am Planeten

Warum Climate Engineering erforscht und kontrolliert werden muss

Symbolbild: Climate Engineering (IMAGO / Zoonar)

Bild: Symbolbild: Climate Engineering (IMAGO / Zoonar)

Es könnte so viel besser, so viel weniger dramatisch sein. Wenn nur die Weichen in den letzten Jahrzehnten richtig gestellt worden wären – bei der Produktion von Strom, bei Heizung und Kühlung, bei der Mobilität, bei der Art des Wirtschaftens. Spätestens mit der Klimarahmenkonvention vor mehr als 30 Jahren waren die Gefahren und Risiken, die aus dem menschengemachten Klimawandel resultieren, allgemein bekannt. Dennoch steigen die weltweiten Emissionen noch immer – trotz unbestrittener Erfolge in Sachen Emissionsreduzierungen in einigen Teilen der Welt, etwa in Europa. Regelmäßig stellen Studien fest, dass die Menschheit nicht „on track“ ist und wir daher mit einer Temperatursteigerung deutlich über zwei Grad rechnen müssen. Zu den unvermeidbaren Folgen gehören immer mehr und immer schlimmere Extremwetterereignisse. Ereignisse, die viele Menschen das Leben kosten und kaum kalkulierbare Schäden auslösen können.

Ferner ist bekannt, dass es schon bei mehr als 1,5 Grad Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau immer wahrscheinlicher wird, dass sich Erdsysteme fundamental verändern werden. Die Folgen solcher Veränderungen, die sehr anschaulich als Kipppunkte bezeichnet werden, sind erstens kaum kalkulierbar und zweitens irreversibel – jedenfalls in für Menschen relevanten Zeiträumen. Und drittens wären die Auswirkungen kaum mehr steuerbar.

»Blätter«-Ausgabe 6/2025

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In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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