
Bild: Gedenkort für gefallene Soldaten in Kyjiw (Jan Ole Arps)
Es ist eine Zeit der tödlichen Superlative: Mit mehr als achthundert Sprengstoffdrohnen und einem Dutzend Raketen hat die russische Armee am ersten Septemberwochenende diverse Städte in der Ukraine attackiert – es war der größte Angriff seit Kriegsbeginn. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben. Einmal mehr war die ukrainische Hauptstadt Kyjiw eines der Hauptziele, erstmalig jedoch geriet dabei auch ein Regierungsgebäude in Brand. Offenbar hatte ein Iskender-Marschflugkörper im Sitz des Ministerkabinetts eingeschlagen, dessen Sprengladung allerdings nicht explodierte.[1] Bis der nächste, vermutlich noch größere Angriff kommt, ist es nur eine Frage der Zeit. Denn die Drohnenproduktion ist mittlerweile so günstig, dass Russland alle paar Tage einen ganzen Schwarm losschicken kann.[2]
Erst Ende August hatte Russland Kyjiw massiv bombardiert und damit den ersten Großangriff auf die ukrainische Hauptstadt gestartet, seit Donald Trump Russlands Machthaber Wladimir Putin in Alaska den roten Teppich ausrollte. Stundenlang leuchtet bei dem Angriff die Luftalarm-App auf dem Handy, die ganze Nacht über sind in der Stadt Explosionen zu hören. Als erstes fliegen die Drohnen los – jede mehrere Meter lang, die meisten mit Sprengstoff beladen. Wenn sie sich nähern, klingt es, als würde ein Motor heulen, weshalb sie hier auch „Moped“ genannt werden.