Wie fossile Energien Europas Sicherheit gefährden – und was dagegen zu tun ist
Bild: Eine Öl-Plattform auf See und in der Nähe davon ein Service-Schiff (Zoonar.com / Olga Kostrova)
Europäische Politikerinnen und Politiker versprechen, uns mit Aufrüstung vor aggressiven Autokraten zu schützen. Gleichzeitig aber verschärfen sie durch das Ausbremsen der Energiewende Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten – und machen unsere Gesellschaften damit hochgradig angreifbar. Dabei gibt es längst Wege, das zu ändern.
Die geopolitischen Ereignisse, die sich gerade abspielen, sollten jedem von uns den Schlaf rauben. Denn Deutschland und die EU sind in eine Falle getappt, die gerade zuschnappt. Seit Anfang der 2020er-Jahre wird die Welt feindseliger. Verlässliche Handelspartner wie Russland brechen weg und treue Verbündete wie die USA wenden sich ab. Wir aber können uns nicht abwenden: Deutschland und die EU hängen weiterhin an Energiequellen aus Ländern, die uns nicht mehr wohlgesinnt sind – oder es nie waren. Die Probleme liegen auf der Hand, und doch dreht sich die Debatte über Sicherheit fast ausschließlich um Aufrüstung, kaum um Unabhängigkeit.
Unser unersättlicher Hunger nach Öl und Gas hat schon immer Leben gefährdet, weil ihre Verbrennung den Klimawandel anheizt. In der veränderten geopolitischen Lage stellen sie jedoch noch ein ganz anderes, unmittelbares Sicherheitsrisiko dar: Weil wir sie importieren müssen, sind wir erpressbar, weltpolitisch geschwächt und verletzlich.