Ausgabe Juni 2003

Auf dem Weg zur Anerkennung

Die Schiiten im Irak und ihre Rolle beim politischen Wiederaufbau

Anders als bislang vermutet, ist die irakische Gesellschaft unter dem brutalen Terrorregime Saddam Husseins nicht gänzlich "pulverisiert" worden: Nicht nur hatte sich die kurdische Gesellschaft im Nordirak unter dem Schutz der von den USA und Großbritannien militärisch gesicherten Flugverbotszone regenerieren können; die jüngst massenhaft begangenen rituellen Festlichkeiten der Schiiten im Südirak dokumentieren eine Vitalität religiöser Strukturen und Befindlichkeiten, die nach den über zwei Jahrzehnten systematischer Unterdrückung und Vernichtung nicht zu erwarten gewesen war. Ein künftiges unabhängiges politisches System im Irak wird das Wiedererstarken religiöser Orientierung im öffentlichen Raum in einer angemessenen politischen Repräsentanz der Schiiten in der Zentralregierung widerspiegeln. Aus Gründen, die im Folgenden dargelegt werden, ist es gleichwohl unwahrscheinlich, dass dies in eine Semi-Theokratie nach iranischem Vorbild mündet.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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