Ausgabe August 2016

Bioökonomie: Wie eine grüne Idee gekapert wird

Bioökonomie: Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, macht sie seit einigen Jahren Karriere, in den USA, in Europa und zunehmend weltweit. Wenn Politiker und Manager darüber reden, dann greifen sie regelmäßig tief ins Repertoire der politischen Superlative – und reden von der „Wirtschaftsform des 21. Jahrhunderts“, einer „neuen Welle zur Globalisierung der Wirtschaft“, der „nächsten Stufe der industriellen Revolution“. So viel immerhin ist sicher: Die Bioökonomie-Strategien stehen im Mittelpunkt zentraler Zukunftsfragen.

Ihr Kernziel sei, die „wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen”,[1] so lautet die offizielle Definition der Bundesregierung. Alles was wächst und lebt, soll mit Hilfe einer Vielzahl neuer Technologien besser erforscht und effizienter, intelligenter, gesünder, mit neuen Eigenschaften und Vorteilen für die Verbraucher genutzt werden.

Dabei will die Bioökonomie zugleich die ökologisch schädlichen Folgen des Wirtschaftens begrenzen, ja beseitigen. Zentrales Ziel ist es, fossile Rohstoffe zu ersetzen.

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