In dem neuen Film von Michael Verhoeven wird an einem authentischen Einzelfall die gesellschaftlich-politische Situation in diesem Lande schlagartig beleuchtet und in einer spannenden Handlung kritisch hinterfragt. Der Satz klingt anachronistisch - aber auch der Film, den er charakterisieren soll, kommt einem so vor: anheimelnd-bekannt und doch fremd, ein spätes Zeugnis vergangener besserer Zeiten, in denen die Massenkunst Film sich noch gelegentlich einer Funktion besann, die ganz aus der Mode gekommen ist. Die Geschichte beruht auf einem Fall, der sich tatsächlich vor einigen Jahren im bayrischen Passau zugetragen hat.
Eine eifrige Schülerin - im Film heißt sie Sonja und wird von Lena Stolze, der Inge Scholl aus einem früheren Verhoeven-Film, gespielt - hat in einem Aufsatzwettbewerb einen Preis des Bundespräsidenten gewonnen. Als Studentin will sie nun die Verdienste ihrer Stadt, deren Repräsentanten sich öffentlich ihres Widerstands gegen den Faschismus rühmen, durch eine Dokumentation entsprechend würdigen. Wie es kommen muß, ist auch denjenigen klar, die den realen Vorfall nicht mitbekommen haben: allenthalben stößt sie auf Schweigen und aktiven Boykott.