Orientierungspunkte für eine neue linke Politik (Aus Tikkun November/Dezember 1989
In dem nachstehenden Beitrag (aus: "Tikkun", November/Dezember 1989) nimmt Michael Lerner, Chefredakteur der in Oakland/Kalifornien erscheinenden linken jüdischen Monatszeitschrift "Tikkun", Abschied von den 80er Jahren - ein Abschied "ohne großes Bedauern", da das abgelaufene Jahrzehnt in den USA, ungleich mehr als etwa hierzulande, den politischen Gegenschlag zum gesellschaftlichen Umbruch während der 60er Jahre brachte (vgl. hierzu auch den Artikel von Todd Gitlin, Die Gegenreformation ist steckengeblieben. Ein Rückblick auf die amerikanische 68er Revolution am Ende der Reagan-Ära, in: "Blätter", 11/1988). Die Niederlagen der amerikanischen Linken in den 80er Jahren sind nach Ansicht des Autors selbstverschuldet, Folge einer Politik, die an ihren Adressaten vorbeiging oder sie vor den Kopf stieß. Vor diesem Hintergrund plädiert Lerner für eine neue linke Politik in den 90er Jahren. D. Red.
Die 80er Jahre ergeben den meisten Sinn, wenn sie als die letzte Schlacht in einem Krieg gesehen werden, der in den 60er Jahren begann. Die politischen Hauptakteure der 80er entwickelten ihre Weltsicht als Reaktion auf die Kämpfe der 60er.