Plädoyer für einen neuen Internationalismus
"Die entwicklungstheoretische Diskussion (hat sich) offenbar im Kreise bewegt: Von der Modernisierungstheorie zu der 'Dependencia' und der 'Theorie des peripheren Kapitalismus' und zurück zur Modernisierungstheorie" (Boeckh 1988, S. 4 f.).
Die paradigmatische Verabsolutierung von Entwicklungstheorien - kommentiert Andreas Boeckh zu Recht - bewirkt, daß man "so ziemlich alles aus dem Fenster wirft, woran man eben noch geglaubt hat. Diese Art der Theorienkorrektur hat vielfach den Charakter eines Glaubenswechsels und verursacht offenbar genauso viel Qual und Pein wie ein Kirchenaustritt" (Boeckh 1988, S. 17).
Aber selbst sehr vorsichtig und differenzierend vorgehende Autoren wie Andreas Boeckh konnten sich dem Zeittrend der modernisierungstheoretischen Renaissance nicht entziehen. Auf eine für viele andere (z.B. Peltzer 1989, S. 448 f.