Ausgabe November 1992

Die Schlanken und die Armen - Autohersteller und Zulieferer im Umbruch

1. Rahmenbedingungen

Die Automobilindustrie befindet sich weltweit in einem tiefgreifenden Umstrukturierungsprozeß, von dem alle Bereiche der Produktion, der inner- und überbetrieblichen Logistik und der Distribution erfaßt werden. Wichtige ökonomische Parameter der Automobilproduktion haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Zu nennen ist hier - aus der Sicht der europäischen Automobilhersteller - die zunehmende Weltmarktkonkurrenz, die sich mit dem Vordringen japanischer Konzerne und dem Aufstieg von Herstellern aus sogenannten Schwellenländern (z.B. Südkorea) erheblich verschärft hat.

Insbesondere das international erfolgreiche japanische Modell der Modernisierung des Produktionsapparats hat die Konzerne in den USA und Europa unter gehörigen Druck gesetzt. Von großer Bedeutung war auch der seit dem ersten Ölpreisschock einsetzende Trend zu beschleunigten Produkt- und Prozeßinnovationen, die das Ziel verfolgen, kostengünstiger und ressourcenschonender zu produzieren sowie abgasärmere und energiesparendere Produkte auf den Markt zu bringen. Dieser Modernisierungszwang führte drittens zu einem übermäßigen Ausbau der Produktionskapazitäten bei vielfach eher stagnierenden Automärkten.

November 1992

Sie haben etwa 3% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 97% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Flucht vor der Verantwortung: Lieferkettengesetze am Ende?

von Merle Groneweg

Der 11. September erinnert nicht nur an den Einsturz des World Trade Centers in New York, sondern auch an eine der schwersten Katastrophen in der Textilindustrie: den Brand in der Fabrik Ali Enterprises in Karatschi, Pakistan.

Ohne EU-Mindestlohn kein soziales Europa

von Roland Erne

Nach Jahren antisozialer Politik infolge der Finanzkrise von 2008 standen soziale Fragen in der vergangenen Legislatur der EU wieder weiter oben auf der Agenda. Zwischen 2022 und 2024 verabschiedeten das EU-Parlament und der Rat seit langem wieder mehrere soziale EU-Gesetze, darunter die Richtlinie über „angemessene Mindestlöhne in der Europäischen Union“.

Drei Millionen ohne Abschluss: Was tun?

von Maike Rademaker

Die Zahl war lediglich einen Tag lang einige Schlagzeilen wert: Rund 2,9 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren hierzulande haben keinen Berufsabschluss. Maike Rademaker analysiert Gründe und Lösungsansätze.