In der US-Verfassung heißt es, der Präsident sei der Oberkommandierende der Streitkräfte das Militär stehe unter absoluter Kontrolle der zivilen Regierung. Bill Clinton sollte das nachlesen, bevor er weitere Hofknickse vor den Männern in Uniform macht. Die Generale stellen sich quer, wenn Clinton den Verteidigungsapparat umstrukturieren will 1), hören weg, wenn er anordnet, Frauen sollten in Kampfeinheiten und nicht nur "hinter der Front" stationiert werden, und organisieren eine nationale Protestkampagne gegen die Zulassung Homosexueller zum Militärdienst. Wenn Clinton einen Flugzeugträger besucht, machen die Matrosen Witze. Der Luftwaffengeneral, der Clinton als Schürzenjäger und Drückeberger verspottete, kommt mit einer mickrigen Geldstrafe davon und darf mit vollem Pensionierungsanspruch in den Ruhestand treten. Im Grunde genommen hat Washington in den letzten Monaten eine "schleichende" Befehlsverweigerung der Militärs erlebt - eigentlich eine potentielle Verfassungskrise 2).
Die Kampagne der Militärs und ihrer Verbündeten im Kongreß zeigt Wirkung.