Zum Verhältnis von Gewerkschaften und Arbeitslosen
"Der DGB-Bundesvorstand fordert alle Gliederungen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften auf, von einem Beitritt zum 'Förderverein gewerkschaftlicher Arbeitslosenarbeit' abzusehen." DGB 1987 "Wir müssen uns als Organisation davon lösen, für alles und jedes das Rad neu zu erfinden." Heinz-Werner Meyer 1991
1. "Teilen verbindet"
Nichts ist mehr so wie früher seit dem 9. November 1989, auch nicht in den DGB-Gewerkschaften. Das Bewußtsein für veränderte Bedingungen der gewerkschaftlichen Interessenvertretung und die Verschärfung der Verteilungskonflikte infolge des Finanzbedarfs für den "Aufschwung Ost" setzt sich langsam gegen die Politik des "Weiter so" durch, die auch in den Gewerkschaften nicht unbekannt ist. Die Vereinigung stellt die Gewerkschaften, ohnehin seit 1982 den neokonservativen Angriffen der "angebotsorientierten" Bundesregierung und einer stärker werdenden radikalen Kapitalfraktion ausgesetzt und von jeher der Arbeitslosigkeit gegenüber in einem Zwiespalt zwischen programmatischem Einsatz für die Arbeitslosen bei deren gleichzeitiger organisationspolitischer Ausgrenzung (vgl.