Oder: Verrat an der Demokratie
Von Christopher Lasch "Move to the right!" sei - nach weitgehend übereinstimmender Pressemeinung der "Auftrag der Amerikaner" an Bill Clinton gewesen, als sie am 8.11.1994 zum ersten Mal seit 40 Jahren eine republikanische, also "konservative" Mehrheit in beide Häuser des Kongresses gewählt haben - darunter eine Reihe rechtspopulistischer Troglodyten, denen zufolge sich die Aktivitäten des Staates strikt auf das Militär und die Polizei zu konzentrieren hätten, dort aber gewaltig. Wenn man jedoch überhaupt so etwas wie eine generelle Botschaft der Amerikaner an die Clinton-Administration konstruieren kann, dann eher folgende: "Ihr könnt uns mal!" Nicht nur haben jeweils zwei von drei wahlberechtigten amerikanischen Bürgern (darunter beinahe der gesamte afroamerikanische Bevölkerungsteil) ihre Partizipation an diesem "Clinton-Referendum" schlicht verweigert, sondern auch diejenigen, die angeblich so vehement gegen den Präsidenten gestimmt haben, taten das den Umfragen nach eher aus generellen "Anti-Establishment"-Motiven; was bloß ausgerechnet die unverfrorensten und verlogensten Vertreter von Establishment-Interessen mit Hilfe rechtermedienkampagnen für sich nutzbar machen konnten.