Schon lange ist bekannt, daß man auf der Compact-disc (CD) nicht nur Töne speichern kann. Erst seit kurzem wird die CD in ähnlichem Ausmaß als Speichermedium für Bilder und andere Daten benutzt. Seit die dazu nötigen Laufwerke relativ billig und schnell genug geworden sind, kann man auf diese Weise Spiele und Pornovideos, aber auch Computersoftware, Lexika, Atlanten und Bücher relativ billig erwerben und nutzen. Da das Geschäft sehr lukrativ ist (die Herstellung einer CD wird bald nur noch Pfennige kosten), erleben wir derzeit den Beginn ihrer Nutzung als Massenmedium. Auf der diesjährigen CeBit-Messe in Hannover wurde eine CD namens Yellow Point mehr oder weniger kostenlos angeboten (die Preise schwankten zwischen 0 und 50 DM). Sie enthielt Computersoftware, die man in sogenannten Demo-Versionen laden konnte, bei denen bestimmte wichtige Funktionen gesperrt sind.
Wer eines dieser Programme erwerben wollte, mußte es mit einem Geheimkode "freischalten", den man per Telefonanruf nach Bezahlung des Kaufpreises erfahren konnte. Wie die Fülle der Angebote in einem Warenhaus oder Katalog, sollte sie vor allem dazu animieren, eigentlich nicht benötigte Programme oder Dateien zu kaufen, wie etwa Crazy Comics, Fun Family oder PC Meisterwerke, ein Programm, mit dem man sich einige berühmte Gemälde in sehr mäßiger Qualität und im Kleinstformat auf den Bildschirm holen kann.