Ein Plädoyer für die Grundeinkommendebatte
Mit Beiträgen von Gerhard Bäcker und Johannes Steffen über "Negativsteuer, Bürgergeld und die Folgen" (1/1995) sowie von Friedhelm Wolski-Prenger ("Ausweg aus der Armutsfalle? Zur Diskussion um Mindesteinkommen und Arbeitsmarkt", 1/1994) haben die "Blätter" sozial- und gewerkschaftspolitische Aspekte einer Debatte behandelt, deren Implikationen für eine zeitgemäße Demokratie- und Bürgerrechtspraxis erheblich sind. Letztere stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit des britischen Ökonomen und Sozialwissenschaftlers David Purdy. Bei dem folgenden Text handelt es sich um die "Blätter"-Fassung eines wesentlich umfangreicheren Essays, deren englischer Sprache in der zweimonatlich erscheinenden "New Left Review", London, veröffentlicht wurde (Nr. 208, November/Dezember 1994). Wir danken der NLR für ihr freundliches Einverständnis. D. Red.
Vorschläge für eine grundlegende Reform des Wohlfahrtstaates sind kein Privileg der radikalen Rechten. In den letzten Jahren überdenkt auch die Linke ihre Haltung zur Sozialpolitik. Besonders eine Idee hat die Phantasie Radikallibertärer, liberaler Sozialisten, sozial eingestellter Liberaler und kommunitaristischer Kritiker des liberalen Individualismus beflügelt.