Der IWF, die Mexico-Krise und die Aussichten der Global Governance
"Mit Blick auf die Weltwirtschaft insgesamt und aus gesellschaftlicher Sicht beunruhigt mich das, was in Mexiko passiert, viel mehr als der Zusammenbruch einer britischen Investmentbank. In Mexiko wird ein ganzes Land in seiner ökonomischen Entwicklung von den Finanzmärkten zurückgeworfen. Hier gibt es Heerscharen von Händlern, die nichts falsch gemacht und ihre Grenzen nicht überschritten haben." James Tobin 1) Der Zusammenbruch der Londoner Barings Bank und die mexikanische Pesokrise werfen ein grelles Licht auf die strukturelle Instabilität des heutigen internationalen Finanzsystems und die Risiken, die von ihm Ausgehen können.
Während diese bei Barings einen eng begrenzten Kreis von Geldvermögensbesitzern und Einlegern trifft, steht der Fall Mexiko - so jedenfalls das Urteil des geschäftsführenden Direktors des Internationalen Währungsfonds (IWF), Michel Camdessus - für "die erste große Krise in unserer neuen Welt der globalisierten Finanzmärkte". 2)
Ein Dauerthema für den Rest des Jahrzehnts
Insgesamt läßt sich heute schon sagen, daß die Suche nach neuen institutionellen Regelungen für die Weltwirtschaft ein Dauerthema der zweiten Hälfte der 90er Jahre sein wird.