Über Japan, Amerika und die Halbwertzeit des nuklearen Triumphs
"The Victors and the Vanquished" - die Sieger und die Geschlagenen - heißt der nachstehende Essay im amerikanischen Original. Wir veröffentlichen den Text in einer stark komprimierten "Blätter"-Fassung *). So behutsam der Autor die japanische Version vom Täter als Opfer herausarbeitet und so sehr die selbstkritische Auseinandersetzung mit den langen Schatten des nuklearen Triumphs dominiert - beide Seiten des Opfertäter-Syndroms verdeutlichen auch in der pazifischen Variante, daß Spekulationen auf einen Schlußstrich mit Ablauf der 50. Jahrestage nicht aufgehen können. Mit Beiträgen über "Den Verlust des Erinnerns im Gedenken" (Hajo Funke) und über "Zäsuren und Optionen" des Epochenjahrs 1945 (Wilfried Loth) haben wir im Januar in die "Jubiläums"-Problematik eingeführt, nachdem schon im Sommer davor Helmut Ridders "Wird 'Deutschland' in der Normandie gesiegt haben?" und George Shultz', "Bitburg" (beide 6/1994) sozusagen die atlantische, die VE-Dimension ('Victory Europe') verdeutlicht hatten. Im Oktober 1995 schließlich erschien ein Gespräch mit Herfried Münkler, das Hinweise zur Unterscheidung zwischen sozialem und kommunikativem Gedächtnis und zur Geschichtsverarbeitung in Form politischer Mythen / Großerzählungen bietet. D. Red.
Rückkehr nach Pearl Harbor
Wer am Morgen des 7.