Wetten, daß... ist eine der ältesten Unterhaltungssendungen des deutschen Fernsehens. Schon die beliebten bunten Abende aus den 50er und 60er Jahren, moderiert von den legendären Kuhlenkampffs und Frankenfelds, verbanden Zuschauerspiele und Musiknummern zu einem Erfolgsrezept, das anscheinend bis heute funktioniert: Eine Bühnenshow, jedesmal in einer anderen Stadt, bietet den theatralischen Rahmen für eine einmalige Aufführung, bei der das Fernsehen eigentlich nur als Aufzeichnungs- und Verbreitungsmedium fungiert für ein Ereignis, das prinzipiell auch ohne diese Übertragung (und ihre Wiederholung) stattfinden könnte. Prinzipiell: Denn ohne die Beteiligung des Fernsehens würde der Aufwand an Technik und Prominenz natürlich zu teuer werden.
Trotzdem hat das fast schon museale Arrangement Auswirkungen auf - wenn der Ausdruck erlaubt sein mag - den Geist der Sendung. Wenn die Moderatoren ihre Witze machen, Prominenz sich geistreich zeigt und Menschen wie du und ich seltsame Aufgaben lösen, dann ist eine Atmosphäre des unschuldigen Amüsements gesichert, die wenigstens für die zwei Stunden garantiert ist, in denen die Saaltüren verschlossen bleiben.