Die Geschäftsführung des DASA-Konzerns hat mit ihrem jüngsten Plan, die Arbeitsplätze in ihrer Flugzeugproduktion erneut radikal zusammenzustreichen und weitere Standorte zu schließen, große öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Das war wohl auch der Zweck der Übung, mit der vor allem politischer Druck zugunsten der weitergehenden Ziele der DASA mobilisiert werden soll. Diese liegen jenseits der bloßen Kostensenkung.
Denn es rückt der Zeitpunkt näher, zu dem die Bundesregierung darüber entscheiden muß, ob sie das Kampfflugzeug Eurofighter 2000 beschaffen will. Fällt diese Entscheidung positiv aus, werden weitere Militäraufträge in zweistelliger Milliardenhöhe mehr oder minder Selbstläufer sein. Die DASA wird ihre chaotische Unternehmenspolitik der letzten Jahre auf Kosten des Steuerzahlers überdecken und sich zu Lasten einer vernünftigen Technologiepolitik auf weitere 20 Jahre sanieren können. Zur Erinnerung: Die Bundesregierung war Mitte 1992 aus dem VierLänder-Projekt "Jäger 90" wegen mangelnden Bedarfs und unkontrollierbarer Kosten ausgeschieden. Sie hatte wenig später, im Dezember 1992, unter dem Druck der Industrie und der Partnerländer eingewilligt, die Entwicklung des Flugzeugs, das den neuen Namen "Eurofighter 2000" erhielt, weiterzuführen.