"Ich hätte nicht gedacht, daß Arbeitsplätze, Handelsprobleme und die Frage, wie man in Amerika wieder Arbeit schafft, eine so große Rolle in diesem Wahlkampf spielen würden." Dieses Eingeständnis, weit von den Problemen der amerikanischen Durchschnittsbürger - oder der Mittelklasse - entfernt zu sein, brachte dem republikanischen Fraktionsführer im amerikanischen Repräsentantenhaus, Bob Dole, am 20. Februar eine harte Niederlage in der ersten Runde des Kampfes zur Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat ein. Dole hatte sich auf die gesamtwirtschaftlichen Statistiken verlassen, die in der Tat nicht alarmierend sind und sich daher nicht als Material für den republikanischen Wahlkampf eignen: Sie belegen im Gegenteil, daß die Wirtschaft der USA in der Amtszeit des demokratischen Präsidenten Clinton die tiefe Krise zu Beginn dieses Jahrzehnts erfolgreich überwunden hat (vgl. Tabelle): Das Sozialprodukt und die Investitionen haben von 1992 bis 1994 kräftig zugenommen, die Unternehmensgewinne sind von 1991 bis 1995 (3. Quartal) um 59% gewachsen. Der konjunkturelle Aufschwung hat die Inflation nicht angeheizt. Vor allem aber hatte er ein neues Jobwunder bewirkt: Die Zahl der Beschäftigten hat zwischen 1991 und 1995 um 8 Millionen Personen zugenommen.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.