Die Diskussion um eine umweltökonomische Gesamtrechnung
Bis Ende der 60er Jahre wurde in der Bundesrepublik Deutschland das Wachstum des Bruttosozialprodukts (BSP) im allgemeinen mit Wohlstandssteigerung gleichgesetzt. Erst Anfang der 70er Jahre kam die Kritik auf, daß wirtschaftliches Wachstum nicht selten mit Schädigungen der Umwelt verbunden ist. Auslöser dieser Debatte war die vom Club of Rome in Auftrag gegebene Studie über die "Grenzen des Wachstums". 1) Eine umfangreiche Diskussion begleitete die Veröffentlichung; erstmals wurden Stimmen laut, die dafür eintraten, ökologische Aspekte in die Berechnung des Sozialprodukts zu integrieren Durch die Energiekrise von 1974/75 und den Anstieg der Arbeitslosigkeit traten diese Überlegungen in den Hintergrund.
Doch zu Beginn der 80er Jahre geriet auch die ökologische Revision wirtschaftlicher Zielgrößen wieder ins Blickfeld. Seitdem sind eine Reihe von Reformvorschlägen vorgelegt worden, die sich mittlerweile zum Teil schon in der Erprobungsphase befinden. Die Diskussion über die Bildung von Umweltindikatoren erfolgte zeitlich gesehen - deutlich nach der Entwicklung von Sozialindikatoren, die in Deutschland in den 70er Jahren mit dem Sozial-Politischen-Entscheidungs- und Indikatoren-System (SPES) entscheidend vorangebracht wurde. Wohlstand bzw. Lebensqualität werden mit Hilfe eines statistischen Systems gemessen, dem zwölf Lebens und Politikbereiche (u.a.