Weltwirtschaft zwischen Globalismus und Regionalisierung (Streitgespräch)
In seinem Beitrag "Globalismus, Nationalismus und monetäres Völkerrecht" ("Blätter" 5/1996, S. 544 ff.) beschuldigte Wilhelm Hankel "linke Aufklärer", darunter Horst Afheldt, "auf befremdliche Weise nationalistisch, autarkistisch, um nicht zu sagen reaktionär", den Globalismus der Güter- und Finanzmärkte zu verteufeln. Auf Einladung der "Blätter" trafen sich Afheldt, Befürworter regionaler statt globaler Lösungen, und Hankel zu einem von Karl D. Bredthauer moderierten Streitgespräch. D. Red.
Horst Afheldt: Ihr Aufsatz im Maiheft der "Blätter" hat mich irritiert, Herr Hankel. Nach dem, was ich in Ihrem Buch "Das große Geldtheater" (und auch in Ihrer Besprechung meines Buches "Wohlstand für niemand?" im "Handelsblatt") gelesen habe, hatte ich das Gefühl, daß wir uns über einen Punkt eigentlich einig sind: daß selbst ein funktionierender freier Markt zwischen Ländern verschiedener Ausgangsstandards nicht zu einer gerechten Weltordnung führt und daß dieses auch die Weisen des Liberalismus nie behauptet haben, denn diese haben immer Vorbedingungen genannt, die heute nicht erfüllt sind. Irre ich mich, wenn ich das in Ihrem"Blätter"-Artikel anders gelesen habe?
Wilhelm Hankel: In diesem Punkt sind wir uns immer noch einig.