Außenpolitische Tastversuche der kommenden BRD
Außenpolitische Tastversuche der kommenden BRD
Von Arthur Heinrich Das Land hat seine fürchterliche Geschichte weit hinter sich gelassen. Es gibt keine Story im heutigen Deutschland - und das ist sehr wohl eine Story. So das Resümee des Berliner Korrespondenten der "Washington Post". 1) Deutschland Anfang 1997. Eine vorsätzlich einseitige Auswahl. Ganze fünf Zeilen umfaßt die Meldung, die Bundesmarine heiße nicht mehr Bundesmarine, sondern schlicht Marine oder Deutsche Marine. Der Bundes-Vorsatz, so die Begründung, habe der Abhebung von der Volksmarine der deutsch-demokratischen NVA gedient und werde nun nicht mehr gebraucht. 2) Die Deutschen seien, klagt Arnulf Baring, in Sachen Geschichtsbewußtsein zu sehr auf jene zwölf Jahre fixiert. Das öffentliche Interesse an Daniel Goldhagens Buch lasse auf "einen masochistischen Zug" seiner Landsleute schließen. Und überhaupt: "Man tut so, als gehöre man zu den Opfern der Nazi-Zeit". 3) 27. Januar, Tag der Befreiung von Auschwitz und inzwischen von ganz oben zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gemacht.