Tekin Sengül, Sohn türkischer Migranten, verbrachte insgesamt 24 von seinen bisherigen 29 Jahren in Deutschland. Nach jahrelangen Querelen mit den Behörden um seinen Status entschloß er sich im Mai dieses Jahres, das deutsche Ausländerrecht - bis auf weiteres - zu boykottieren. Seither gewinnt seine quer zur Debatte über Einwanderung und Einbürgerung stehende Entscheidung zunehmend öffentliches Interesse. Die "Blätter" befragten den Liedermacher und Mitbegründer der erst kürzlich ins Leben gerufenen Selbsthilfeinitiative "Hamburger Forum für Gleichberechtigung" nach seiner Lebensgeschichte, seinen Motiven und Zielen den Reaktionen der Behörden. Das Gespräch führte Helena Sabbagh. - D. Red.
Blätter": Sie waren heute beim Ausländeramt - wie verlief der Termin?
Tehin Sengül: Ich habe dem Leiter der Ausländerbehörde die Beweggründe für meinen Boykott dargelegt und, daß ich eine Erklärung wünsche, daß jemand wie ich ein "natürliches" Recht hat in Deutschland zu leben und dafür nicht mehr um Genehmigung durch die Behörden bitten müssen sollte.
Blätter: Was hat er daraufhin geantwortet?
Sengül: Es sei nicht möglich.