Im Leitantrag des DGB-Bundesvorstandes für den Kongreß des Deutschen Gewerkschaftsbundes Anfang Juni heißt es: "Wir erwarten von einer neuen Bundesregierung die Initiative zu einem neuen Bündnis für Arbeit. ... In einem Bündnis für Arbeit muß der Staat seinen sozialstaatlichen Auftrag erfüllen, müssen die Arbeitgeber und ihre Verbände ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und können die Gewerkschaften ihr Engagement für Arbeits- und Ausbildungsplätze einbringen."
Dieses optimistische Hoffen auf einen erneuten Anlauf für einen nationalen Beschäftigungspakt ist alles andere als selbstverständlich, fällt doch die Bilanz der jüngsten Versuche ernüchternd aus. Am 1. November 1995 hob der IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel, kurz nach seiner eindrucksvoll ausgefallenen Wiederwahl, die Forderung nach einem "Bündnis für Arbeit" aus der Taufe. 1) Sein Vorschlag entwickelte sich binnen kürzester Frist zu einem gesellschaftspolitischen Schlager erster Ordnung.